Nichts tun

Heute wollte ich mir Zeit für mich nehmen. Ich hatte mich schon ein paar Tage drauf gefreut, einfach mal einen Tag lang nichts vor zu haben. Natürlich habe ich mir meine Routine deswegen nicht abtrainiert (mehr dazu in den nächsten Tagen), aber meine ToDo-App blieb heute mal still.

Der Tag sah dann so aus: Frühstücken, Zocken, Masturbieren, Mittagsschlaf, Youtube-Videos schauen, Chips essen, weiter Zocken, Abendessen. Und das hat sich überhaupt nicht entspannend angefühlt.

Aber warum? Ich habe doch nichts gemacht – bzw. nur das, worauf ich Lust habe.

Nichts tun ist für mich negativ konnotiert. Ich fühle mich unproduktiv, sehe die Zeit als verloren und spreche mir die Daseinsberechtigung ab. Schlimmer noch: Ich gehe davon aus, dass andere sie mir absprechen.

Natürlich ist das ein Glaubenssatz:

Ich habe nur durch mein Tun einen Wert.

Das muss aufhören! Nichts zu tun ist sinnvoll. Prokrastination hilft entspannen. Langeweile ist wichtig für die Entwicklung. Und vor allem:

Ich habe allein durch mein Mensch-sein einen Wert.

Niemand verurteilt mich fürs Nichts tun. Ich kann sogar stolz darauf sein, mich zu trauen, nichts zu tun.

Flo

Flo hat Mental Anarchy 2020 gegründet und schreibt über Polyamorie, Beziehungen und psychische Gesundheit. Er ist pansexuell, Zen-Buddhist und lebt vegan.

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