Lustprinzip

Das Neujahrsvorsätze so selten funktionieren, dürfte bekannt sein. Das ist auch der Grund, warum ich immer darauf verzichtet habe.

Allerdings hat sich seit dem letzten Jahr trotzdem viel verändert – ich rauche nicht mehr, im Moment trinke ich keinen Alkohol, ich meditiere täglich und ich mache fast jeden Tag Sport.

Aber nicht weil ich mir es vorgenommen habe. Es ist einfach so passiert.

Ich bin Hedonist – ich mache Dinge nur dann, wenn sie mir Lust bereiten. Und manchmal bereitet mir es Lust, mich unter Kontrolle zu haben. Aber nur vorübergehend.

Vorsätze gebe ich deshalb schnell wieder auf. Ich kann mich nur kurze Zeit vom Rauchen abhalten oder zu Meditation und Sport zwingen.

Viel besser ist es, Dinge zu machen, die mir dauerhaft Lust bereiten. Zum Beispiel frei von der Angst vor Lungenkrebs zu sein. Lebenszeit achtsamer genießen zu können. Oder meinen Körper mehr zu spüren.

All diese Dinge sind lustvoll, aber sie kommen aus Gewohnheiten, die häufig Unlust auslösen kann. Wir scheuen uns davor, Sport zu machen oder auf unsere lieb gewonnenen Suchtmittel zu verzichten.

Der Verzicht und die Anstrengung stehen im Vordergrund.

Wenn wir aber einen kleinen Perspektivwechsel vornehmen, fallen uns viele Dinge sehr viel leichter. Welche Lust bringt mir das? Diese Lust ist viel größer. Wenn wir sie wahrnehmen.

Flo

Flo hat Mental Anarchy 2020 gegründet und schreibt über Polyamorie, Beziehungen und psychische Gesundheit. Er ist pansexuell, Zen-Buddhist und lebt vegan.

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