Meer

Ich weiß gerade überhaupt nichts mit mir anzufangen. Quarantäne schlaucht. Du fehlst.

Ich kann mir nicht vorstellen, wohin mein Leben noch gehen soll. Es tut jedes Mal weh. An dich zu denken. An uns zu denken. An dich und ihn zu denken. Hättest du irgendetwas anders gemacht, wenn du konntest? War es dir das alles Wert?

Ich weiß einfach nicht weiter. Ich Dreh mich im Kreis. Wie konnte ich es nur nicht merken, was das alles mit mir macht. Ich komme nicht weiter, so sehr ich auch nachdenke oder versuche, mir etwas Gutes zu tun. Ich empfinde keine Freude mehr, keine Zuversicht. Ich würde am liebsten Aufwachen und merken, dass das alles ein böser Traum war. Oder einschlafen und nie wieder Aufwachen.

Und ich denke an dich, wie du bei ihm im Bett liegst, mit seiner Katze kuschelst und eure Beziehung schön ist. Ich freu mich auch für dich, dass du jemanden gefunden hast, der dir wirklich gut tut. Ich bin es nicht gewesen. Ich werde weiter nach jemandem suchen müssen, der mich aushält.

Ich glaube dir dass ich dir wichtig bin, aber das reicht mir nicht. Ich möchte geliebt werden. Ich werde nicht geliebt. Es zerreißt mir das Herz.

Ich denke manchmal, ich habe alles unter Kontrolle. Meistens aber spüre ich Kontrollverlust, schwer wie Blei. Ich konnte dich nicht glücklich machen und ich kann es immer noch nicht. Ich weiß nicht mal, ob ich mich freue dich zu sehen oder lieber nicht daran denke. Beides fühlt sich unglaublich schwer an.

Du bist die wichtigste Person in meinem Leben, mein Anker. Ohne dich treibe ich führungslos auf dem Meer.

Wo haben mich meine Entscheidungen hin geführt? Ich fühle mich schlecht, bin nicht imstande, mir selbst zu helfen. Oder mir selbst genug zu sein. Ich kann die Last fast nicht mehr ertragen.

Und ich weiß noch nicht mal, ob ich dir das alles sagen soll. Du hast genug unter mir gelitten. Ich hab dich nicht verdient. Wenn ich dein Profilbild ansehe, empfinde ich nur Liebe. Es tut mir leid.

Es tut mir leid, dass ich das alles geschrieben habe. Es muss sich doof anfühlen, zu so etwas aufzuwachen, aber mach dir bitte keine Sorgen. Nicht um mich.

Flo

Flo hat Mental Anarchy 2020 gegründet und schreibt über Polyamorie, Beziehungen und psychische Gesundheit. Er ist pansexuell, Zen-Buddhist und lebt vegan.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Back to top